BY: FC UZWIL TEAM - Mo, 25. März 24, 08:48 Uhr

Matchtelegramm: FC Winterthur U21 – FC Uzwil 4:1 (1:1)

Schützenwiese, Winterthur – 970 Zuschauer. – Tore: 21. Romano 1:0 (Penalty). 37. Fabio Moser 1:1. 70. Romano 2:1 (Penalty). 77. Philips 3:1. 87. Chiappetta 4:1.

FC Uzwil: Waldvogel; Rohner, Lanker, Lela, Ranisavljevic; Barkate (71. Wirth), Hajrovic (C), Sejdija (79. Asani), Gazi (79. Coric); Lanzendorfer, Moser.

FC Winterthur U21: Abaz; Sahitaj, Citherlet, Lüthi, Kissling (85. Obradovic); Abdi Ahmed (81. Osmani), Romano (C), Holder (60. Kunz); Gaetano (60. Philips); Turkes (60. Ramabaja), Chiappetta.

Bemerkungen: 20. Rote Karte gegen Waldvogel (Uzwil) zurückgenommen, 69. Rote Karte gegen Rohner (Uzwil)

Uzwil gelang die erhoffte, deutliche Leistugssteigerung

Es war eigentlich für ein attraktives Fussballspiel alles angerichtet. Wegen der Länderspielpause durften die beiden Teams auf dem alt ehrwürdigen Rasen der “Schützi” gegeneinander antreten, was dem Spiel auch den entsprechend würdigen Rahmen verlieh. “Winti” mit drei Titularen (Turkes, Chiappetta und Lüthi) in der Startformation, war natürlich der klare Favorit. Uzwil dagegen nach durchwachsenen Leistungen in den letzten drei Begegnungen war der Aussenseiter. So war die Rollenverteilung damit vor dem Anpfiff eigentlich geklärt. Was dann aber auf dem Spielfeld ablief, entsprach mit Nichten der aktuellen Tabellensituation beider Teams, denn der Leader der 1. Liga Gruppe 3 musste sich von den stark aufspielenden Gästen dominieren lassen und kam mit wenigen Ausnahmen nicht in die gefährliche Zone vor Torhüter Waldvogel. Aber einmal mehr zeigte sich die mangelnde Effizenz vor dem gegnerischen Gehäuse als Spielverderber. Beispiel gefällig? In der 11. Minute überlief Moser auf der rechten Angriffsseite zwei Gegenspieler. Sein von der Grundlinie mustergültig in den Fünfmeterraum gespielte Rückpass fand jedoch keinen Abnehmer. Es war einfach kein Uzwiler mitgelaufen, der den Ball hätte einschieben können. In der 20. Minute dann einer der seltenen Winterthurer Konter über ihre linke Angriffsseite. Der schnelle Chiappetta wurde mit einem kurzen Zuspiel in den Uzwiler Strafraum lanciert und Torhüter Waldvogel kam gegen den durchgebrochenen Stürmer den einen Schritt zu spät. Penalty und rote Karte meinte der Schiedsrichter, doch gibt es da nicht eine Regel die eine Doppelbestrafung nur in ganz bestimmten Spielsituationen erlaubt? Richtig, nach Rücksprache mit dem Linienrichter nahm der Unparteiische die rote Karte zurück und Torhüter Waldvogel konnte sein bereits ausgezogenes Oberteil wieder überziehen. Den anschliessenden Strafstoss verwandelte Captain Romano sicher zur nicht dem Spielverlauf entsprechenden Winterthurer Führung. Wer gedacht hatte, dass dies das Ende der Uzwiler Angriffsbemühungen war, sah sich getäuscht. Im Gegenteil, die Uzwiler verstärkten ihren Druck auf das Winterthurer Tor und wurden in der 37. Minute schlussendlich belohnt. Nach einem Angriff über rechts konnte Moser den von Lanzendorfer auf den vorderen Pfosten gespielten Flankenball zum hoch verdienten Ausgleich verwerten. Alle weiteren Angriffsbemühungen der Uzwiler wurden leider nicht mit Zählbarem honoriert und so ging man mit diesem für das Heimteam schmeichelhaften Spielstand in die Pause.

Der Fussballgott ist definitiv kein Uzwiler

Die Winterthurer kamen etwas besser aus der Kabine und konnten im Laufe der zweiten Halbzeit das Geschehen auf dem Rasen ausgleichen. Doch Uzwil blieb die bessere, spielbestimmende Mannschaft, konnte sich jedoch nicht wie im ersten Durchgang viele torgefährliche Aktionen erarbeiten. Das Spiel fand jetzt mehrheitlich zwischen den beiden Strafräumen statt. Die Uzwiler hätten wohl mit diesem einen Punkt gut leben können, doch die alte Fussballweisheit: “Wenn du sie vorne nicht machst, dann ….”, bewahrheitete sich einmal mehr! Es lief die 69. Minute als die Uzwiler Hintermannschaft den Ball nach einen Vorstoss über die rechte Seite nicht aus der Gefahrenzone klären konnte und schlussendlich ein Winterthurer freistehend aus halblinker Position den Ball hoch Richtung Uzwiler Gehäuse spedierte. Waldvogel war wegen der vorangegangenen Abwehraktion noch nicht wieder im Tor und so war es Verteidiger Rohner, der auf der Torlinie den Schuss mit dem Rücken oder war es die Schulter in Behind abwehren konnte. Aber nicht schon wieder, dachten die Uzwiler Spieler sowie der zahlreich mitgereiste Anhang. Doch diesmal nützte sämtliches Lamentieren und alle Proteste nichts mehr. Es gab erneut Elfmeter und die rote Karte gegen Rohner, obwohl die Situation von der Tribüne aus nicht nach absichtlichem Handspiel ausgesehen hatte, war doch der Arm von Rohner klar ersichtlich angelegt. Gäbe es auch bei Spielern der 1. Liga classic einen VAR, wäre der Entscheid vermutlich ein anderer gewesen! Der nachfolgende Strafstoss wurde von Captain Romano erneut unhaltbar verwandelt. Verständlich, dass die bis dahin besseren Uzwiler nach diesem äusserst unglücklich zustande gekommenen Rückstand angeschlagen waren. Mit einem Mann weniger versuchten sie aber weiterhin tapfer nach vorn zu spielen, hatten jedoch wegen der vorangegangenen, kräfteraubenden 70 Minuten und der Überzahl des Heimteams keine Chance mehr den Rückstand wettzumachen. In der Schlussphase kamen die Winterthurer mit zwei schnell vorgetragenen Angriffen durch die entblösste Uzwiler Abwehr zu einem komfortablen, in dieser Höhe nicht gerechtfertigten Sieg. Trainer Gambino musste noch dem Schlusspfiff einige sichtlich enttäuschte Uzwiler Spieler wieder aufrichten.

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel

Nach dieser spielerisch ausgezeichneten Darbietung beim Leader gibt es keinen Grund die Köpfe hängen zu lassen. Man war über siebzig Minuten die bessere Mannschaft, hatte Spiel und Gegner im Griff, scheiterte jedoch einmal mehr an der ungenügenden Effizienz im Abschluss. Dass diese Mannschaft mit ihrem grossen Potential in die 1. Liga classic gehört, wurde durch die Art und Weise verdeutlicht, wie man den Leader, verstärkt mit drei Spielern aus dem Kader der ersten Mannschaft, über lange Zeit dominiert hatte. Die Leistung gibt Mut und Zuversicht für die bevorstehende nächste Aufgabe gegen den FC Linth 04. Sollte das Team die zweifellos vorhandene, spielerische Qualität auch in Effektivität umsetzen, muss man sich um den Ligaerhalt keine Sorgen machen.

Nächste Begegnung : FC Uzwil – FC Linth 04, Donnerstag 28. März 2024 um 20:15 Uhr, Sportanlage Rüti, Henau

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Artikel vom St. Galler Tagblatt

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